Hypnose erlernen - So geht's
Hypnose bei Schlafstörungen
Hypnose beim Zahnarzt
Moderne Hypnose und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
Ein geistiges Umherwandern zwischen Schlaf und Bewusstsein, Trance, zielgerichtete Konzentration, Entspannungstechnik, oder ein Weg zum Erlangen neuer Bewusstseinszustände – Hypnose ist sehr vielfältig. Bis heute konnte noch nicht gänzlich erforscht werden, wie genau Hypnose auf den Menschen wirkt. Ihre positiven Auswirkungen auf Körper und Geist sind jedoch wissenschaftlich bewiesen und seit Jahrtausenden anerkannt. Heute hat sich das veraltete Image der Hypnose längst aus der Ecke der Esoterik verabschiedet. In Deutschland stellt die Hypnose seit 2006 ein medizinisch anerkanntes Verfahren dar, in England und Amerika sogar bereits seit den 1950er-Jahren. Zahlreiche medizinische oder psychologische Probleme können mithilfe von Hypnose gut und nachhaltig behandelt werden.
Aktuelle Forschungen haben ergeben, dass im Gehirn unter Hypnose verschiedene Gruppierungen von Nervenzellen nicht mehr direkt miteinander kommunizieren können. Durch diesen tranceartigen Zustand können sich bestimmte Wahrnehmungen von anderen abkoppeln und einzelne Eindrücke gezielt ausgeblendet, oder in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt werden. Man spricht hier von Dissoziation. Diese Erkenntnisse konnten mittels Kernspinresonanztomographie (MRT) nachgewiesen werden.
Verschiedene Formen der Hypnose
Es gibt zahlreiche Hypnoseformen und weitere Unterformen. In der Klassischen Hypnose zur Veränderung von Verhaltensstrukturen wird etwa versucht, durch reden und besprechen alte, störende Verhaltensmuster des Hypnotisanden aufzufinden und sie mithilfe positiver Suggestionen mit neuen Mustern zu „überschreiben“. Bei der „tiefenpsychologischen Hypnose“ hingegen wird nicht nur das Problem ausfindig gemacht und neu belegt, sondern auch versucht, dessen Ursachen zu ergründen. Dieses aufdeckende Verfahren führt meist zu nachhaltigeren und gründlicheren Erfolgen als das „zudeckende“ Verfahren. Unabdingbar für den Erfolg einer Hypnose bleibt bei allen Formen aber die aktive Mitarbeit des Hypnotisanden und dessen Wille, etwas zu verändern. Hypnose ist immer eine Gemeinschaftsarbeit von Hypnotiseur und Hypnotisand.
Hypnose zur Verhaltensänderung
Hypnose ist eine wirksame Methode, eingefahrene Verhaltensmuster oder lästige Angewohnheiten abzulegen. So hat sie sich beispielsweise bei Menschen, die sich das Rauchen abgewöhnen möchten bestens bewährt. Die Hypnosetherapie zur Rauchentwöhnung folgt dabei den drei Komponenten einer Abhängigkeit: dem wachen und bewussten, dem unterbewussten, sowie dem rein körperlichen Drang. Ziel der Rauchentwöhnung durch Hypnose ist es, diese drei Bedürfnisse aufzudecken und sie als Illusionen zu enttarnen. Nachdem das individuelle Rauchverhalten des Klienten analysiert und die Mechanismen, die in die Abhängigkeit geführt haben, erklärt werden, wird der Klient in einen hypnotischen Zustand versetzt. Rational betrachtet kann sich dieser völlig darüber im Klaren sein, wie sinnlos und ungesund das Rauchen ist – gegen die Macht des Unterbewusstseins, welches das Rauchen mit Entspannung und Genuss verbindet, kommt er dennoch nicht an. Im tranceartigen Zustand der Hypnose ist das Unterbewusstsein sehr empfänglich und kann hier zu nachhaltigen Veränderungen angeregt werden. Gemeinsam mit dem Klienten wird während der Trance also das Unterbewusstsein neu „programmiert“. Es wird die Vorstellung verankert, ein entspannter und ausgeglichener Mensch zu sein, trotz, oder gerade wegen des Nichtrauchens. Nach wenigen Sitzungen überträgt sich diese, durch Hypnose veränderte Überzeugung des Unterbewusstseins auch auf die bewusste Wahrnehmung. Die Vorstellung, ohne das Rauchen ein glücklicher Mensch zu sein, manifestiert sich schließlich auch im alltäglichen Leben und das Bedürfnis nach Zigaretten verschwindet.
Ganz ähnlich funktioniert die Hypnose, wenn es darum geht, durch falsches Essverhalten zugenommenes Körpergewicht wieder zu reduzieren. Durch umlenken des Unterbewusstseins wird das ständige Denken an Essen ausgeschaltet und der Körper wieder in einen gesunden, ausgeglichenen Zustand zurückgebracht.
Hypnose in der Medizin
Die magische Kraft der Hypnose reicht bis in die Medizin und stellt in einigen medizinischen Bereichen echte Alternativen zur schulmedizinischen Behandlung dar. Ob beim Zahnarzt oder bei Operationen – der tranceartige Zustand der Hypnose kann Schmerzen lindern und das Schmerzempfinden sogar komplett ausschalten. Viele Operationen werden heutzutage gänzlich ohne Anästhetikum, sondern nur mithilfe von Hypnose durchgeführt. Nach einer unter Hypnose durchgeführten Operation soll sich sogar die Genesungszeit verkürzen, da durch das Auslassen des Anästhetikums dem Körper weniger Stress zugesetzt wurde.
Aber auch die Angst vor dem Arztbesuch, etwa wegen Spritzen oder Blut, kann mit Hypnose erheblich gelindert werden. Ebenso konnte bei der Behandlung chronischer Schmerzen mit Hypnose deutliche Besserung erzielt werden.